Bürgerhaushalt 2013 und was ist in den vergangenen 7 Jahren an den Bahnhöfen entstanden?
(Bürgerhaushalt 2013) :Vielfach werden Zweit Fahrräder (”alte Gurken”) benutzt,
da die Gefahr der Beschädigung oder gar der Verlust durch
Diebstahl für höherwertige Fahrräder recht hoch ist. In
den allermeisten Umgebungs-Kommunen wurden deshalb mit großen Erfolg abschließbare Fahrrad-Gitterboxen
geschaffen. Teils in Verwaltung der Kommunen und teils
privatwirtscha昀lich betrieben. So etwas wäre für die
Gemeinde und für uns Rad fahrende absolut notwendig und überfällig.
Und wenn die AKN sich ziert, dafür Platz auf den Bahnhofsgelände zur Verfügung zu stellen, dann sehe ich die
Gemeinde in der Pflicht in der näheren Umgebung dafür
eine Fläche zur Verfügung zu stellen. Auch die Umverteilung des knappen Straßenraumes darf kein Hindernis sein.
Die Ausgaben für Radfahrer sind ohnehin recht übersichtlich (zustand der Radwege / Ausbau des Wegenetzes).
Mit solchen vermietbaren und abschließbaren Boxen ist
die Gefahr der Beschädigung und des Diebstahls deutlich
vermindert, und engagierte Radfahrer könnten auch Ihre
guten Stücke verwenden. Der innerörtliche PKW-Verkehr
würde etwas gemindert und auch die Parkplatzsituation.
Zwar nicht viel, aber irgendwo muss es einen Anfang geben.
Die Erfahrungen der Umland-Kommunen zeigen, dass
es hierfür sehr Wohl einen Markt gibt und bereits Wartelisten.
Aktueller Bericht von Christopher Herbst vom Abendblatt
Henstedt-Ulzburg Die Radpolitik in Henstedt-Ulzburg bekommt Lob und Tadel vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). „Es bewegt sich etwas“, sagt Jens Daberkow, Sprecher des Ortsvereins, nach dem jüngsten Beschluss im Planungs- und Bauausschuss. Einstimmig votierten die Fraktionen dafür, am Bahnhof Ulzburg-Süd eine Bike-and-Ride-Anlage zu bauen. Dort gibt es bisher 92 offizielle Stellplätze. Eine Bedarfsanalyse hatte aber einen tatsächlichen Bedarf von 146 Plätzen ergeben. Daher wird im Bereich der derzeitigen AKN-Mitarbeiterparkplätze eine zusätzliche Anlage mit Kapazität für 56 Fahrräder entstehen – diese könnte bei Bedarf um weitere 28 Plätze erweitert werden.
B+R-Anlage in Ulzburg-Süd wird 2021 gebaut
„Die Umsetzbarkeit der B+R-Anlage wurde mit der AKN hinsichtlich des geplanten Streckenausbaus abgestimmt und ist wie dargestellt realisierbar“, heißt es seitens der Planer im Rathaus. Die Kosten werden auf rund 255.000 Euro beziffert, wobei ein Großteil durch den Nahverkehrsverbund Nah.SH sowie die Metolpolregion Hamburg gefördert werden dürfte.
Schon 2021 soll die Maßnahme umgesetzt werden, es wäre das zweite Projekt dieser Art binnen zwei Jahren, nachdem Ende 2019 bereits die neue B+R-Anlage am Meeschensee – ein gemeinsames Vorhaben von Norderstedt, Quickborn und Henstedt-Ulzburg – eröffnet worden war. Diese ist gut ausgelastet, die meisten Stellplätze in den Sammelgaragen sind ausgebucht.
Trotzdem sagt Jens Daberkow: „Mir fehlt der Mut.“ Nämlich dazu, das seiner Meinung nach drängendste Problem anzugehen: die Situation in der Ortsmitte am AKN-Bahnhof Henstedt-Ulzburg. „Hier steigen die meisten Radfahrer ein oder aus, es ist das Zentrum der Gemeinde. Die jetzigen Fahrradständer reichen nicht aus, sie sind ungepflegt, haben Grasbewuchs, es stehen Fahrradleichen herum.“
Verwaltung zweifelt an Machbarkeit im Ortszentrum
Die Forderung des ADFC: Auch hier müsse „Bike and Ride“ möglich sein. Und zwar zeitgemäß. Daberkow hat auch bereits eine Idee, wo gebaut werden könnte. „Wir sagen: Platz ist vorhanden.“ Beziehungsweise: Er könnte geschaffen werden. „Wir müssen die Flächen eben neu verteilen. Wenn wir Pkw-Plätze wegnehmen, machen wir vier Autofahrer unglücklich. Aber mit einer modernen, doppelstöckigen Anlage machen wir 30 Radfahrer glücklich. Wichtig ist, dass es eine geschützte Anlage gibt, die man tage-, wochen- und monatsweise mieten kann.“ Und: „Bei einer Umgestaltung und Erweiterung der Abstellanlage würde das Gesamtbild des Bahnhofsumfeldes deutlich aufgewertet, weil weniger Fahrräder wild angeschlossen würden. Man hat schon öfter hierüber diskutiert, die CDU hatte sogar schon 2016 einen Prüfantrag für einen „Fahrrad-Tower“ mit 75 Plätzen gestellt. Die Parkplätze gehören der Gemeinde. Theoretisch sei es denkbar, hier baulich etwas zu verändern, sagt die Verwaltung. Aber: „Die Plätze sind knapp bemessen, und es würde den Umut der Autofahrer hervorrufen“, so Gemeindesprecher Malte Pohlmann. „Es ist nicht vergleichbar mit Meeschensee und Ulzburg-Süd.“
Bild: Christopher Herbst, Abendblatt